Ex-Prinzen gaben sich "Määnzerisch" PDF Drucken E-Mail

-mz- Zu ihrem 20. Empfang für die karnevalistische Haute-Volée der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen zu Ehren der Prinzenpaare ließen sich die Ex-Prinzen etwas Besonderes einfallen: sie parodierten gekonnt eine Fernsehsendung "Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht" aus vergangenen Tagen.

 

Zuvor begrüßte Präsident Bernd Opitz die geladenen Ehrengäste und beglückwünschte Thomas Paulsen zu seiner 25-jährigen Präsidentschaft bei der KG "Grau-Glau". Traditionsgemäß folgte die Aufnahme des am Vortag verabschiedeten Prinzenpaares der Session 2008, Klaus und Anke (Backhaus) "aus der bunten Welt des Karnevals" in die Gemeinschaft der Ex-Prinzen bzw. Ex-Prinzessinnen.

 

Es folgte bereits ein Höhepunkt der Matinee: der jährliche Vortrag von Dietmar Gerharz. Vom Fernsehabend zu Hause berichtet er: "Ich krein dann gesoht, batt mir gefällt. Datt kammer en änem Satz zesammefasse: Väbotene Liebe em Marienhof en guten on en schlechten Zeiten beim Doktor Kleist in aller Freundschaft." – Natürlich war Ypsilanti ein Thema: "Die Frau hätt Skat gespillt, ze huh gereizt on ohne Vier välore." - Kurt Beck "han mir Rheinland-Pfälzer werrer. Dä hätt gedäscht, lewer Mänzer Käs bie Berliner Luft. Na ja, die essem ausgange." – "Datt die Lenke komme, es half su well, weil da Lafontaine vö de Piratebekämpfung afkommandiert wärt. Weil datt Schwazze senn, säht dä rut on mäscht die met lenks ferdisch. Zum bekennenden Kommunisten als Bundespräsidenten befürchtet er "Sodann und Gomorrah:" – Daß Bürgermeister Johannsen dieses Jahr in den Ruhestand geht, "deht ohs all läd. Weil datt fend mä selten: en kombedente Fachmann on en prima Käll." Für die Nachfolge schlägt er die Exprinzen vor: "Dä Dieter Stadtbürjermäster, dä Bernd Väbandsbürjermäster on dä Räst Stadtrat. Dann wä datt Rathaus winnistens met rischdije Narre besetzt!" 

 

Harry Potter stand Pate bei dem Kinderprinzenpaar Moritz (Kuch) und Vivian (Niehaus) "wir verzaubern Höhr-Grenzhausen", und sie machten ihrem Namen bei der Vorstellung bereits alle Ehre. Prinz Kai-Uwe und Prinzessin Gabi "vom Karneval über alle Grenzen" sprachen frei ihre Grußworte mit der Aufforderung: "Überwindet die Grenzen im Karneval", und aus der Prinzessin platzte es fröhlich heraus: "Ich freu mich einfach":

Für den freundlichen Empfang der Exprinzen anläßlich ihres Ausfluges nach Sylt und für die Betreuung durch den dort ansässigen Grau-Blauen Jan Lüddens bedankten sich die Gastgeber mit einer Ernennungsurkunde zum "Botschafter der Exprinzen auf Sylt", einem entsprechend bestickten Hemd und einer Kappe, die ebenfalls diesen Titel wiedergeben. 

 

Als zweiter Redner gab sich Oliver Eberz als "Mann von der Handwerkskammer" und erfüllte todernst alle Klischees beim Vergleich eines fleißigen polnischen Arbeitstrupps mit der Arbeitsweise eines etablierten deutschen Handwerksmeisters mit seinem Lehrling. Ende vom Lied: die Polen renovierten an einem Vormittag eine ganze Wohnung, während der Deutsche wegen eines verstopften Siphons am nächsten Tag wiederkommen mußte.  

 

"Jeder Besuch einer Veranstaltung ist ein Abschied, denn es ist jedesmal der letzte" sagte mit leichtem Wehmut in der Stimme Bürgermeister Jürgen Johannsen, als Präsident Opitz ihm, dem Ehrenmitglied der Ex-Prinzen, zum Abschied die Weinschnelle des Vereins überreichte und herausstellte, daß er ein Mensch "wie du und ich" mit Sachverstand und Herz sei, der immer ein offenes Ohr für Bürger und Vereine habe. Darüber hinaus erhielt Johannsen einen Gutschein für eine "Reise" - von den Rastalwerken, wo der sich Karnevalszug aufstellt bis zu den Töpferstuben, wo er sich wieder auflöst, und zwar auf dem Prunkwagen der Ex-Prinzen. Spontan luden die Ex-Prinzessinnen seine Gattin Gisela auf ihren Wagen ein. 

 

Für Grau-Blau-Büttenredner "Jupp Schmitz" alias Martin Staudt war es die Generalprobe vor der ersten Sitzung, als er seinen diesjährigen Vortrag zum besten gab. Natürlich war sein Unimog wieder dabei und einige bekannte Persönlichkeiten mußten wieder herhalten. Den Schwerpunkt bildete seine Schützenmitgliedschaft, wo er auf der "Flat-Rate-Party", dem Schützenfest, der "Venus von Kilo" begegnete und achtzehn Leute vom Dach seinem Kollegen Hänns zu Königsehren verhalfen. 

 

Wie kein anderer versteht es Norbert Weber als "mündiger Bürger" Neues und Altes, Politisches und Profanes, Menschliches und Absurdes zu einem karnevalistischen Vortrag bester Klasse zu formen. Dabei drückt er sich vornehm aus: statt "raffgieriges, asoziales Pack" sagt er "Spitzenmanager" und als eine Fregatte ans Horn von Afrika geschickt werden sollte, protestierte er laut: "Nix da, Ulla Schmidt bleibt hier!" 

 

Zum zweiten Mal verlieh Stefan Sahm den von RASTAL gestifteten Orden "goldener Laureatus" für verdiente Karnevalisten. In diesem Jahr erhielt ihn Ex-Prinz Günter Dietschmann für seinen jahrzehntelangen, unermüdlichen Einsatz für den Karneval in Höhr-Grenzhausen. Im Elferrat "Rot-Weiß", im Komitee Fastnachtszug sowie bei den Ex-Prinzen war und ist er aktiv tätig. Dabei stand er nur einmal, als Prinz der Kannenbäckerstadt, im Vordergrund. 

 

Früher hatten sie für den Programmabschluß Sänger engagiert. Dann besannen sie sich mit Ex-Thalianer Michael Kuch in ihren Reihen ihrer eigenen Gesangsqualitäten und machten mit Kölschen Liedern Stimmung. Diesmal unterhielten sie ihr Publikum auf ganz andere Art: Die Exprinzen gestalteten eine Määnzer Sitzung in Kurzform. Natürlich war "Rolf Braun" (Bernd Opitz) mit dunkler Hornbrille der Präsident und fragte "wolle mer ne reilosse?". Gemeint war der "Neescher Ernst" (Michael Kern) mit Lederschürze und er sang "Umta-täterä". Als Bote vom Bundestag wurde Frank Müller "reigelosse" und bewies, daß man mit vielen Worten rein gar nichts sagen kann. Natürlich durfte Margit Sponheimer (Thomas Paulsen) nicht fehlen, die bekanntlich "Am Rosenmontag" geboren ist. An "Rucki-zucki", und "Heile Gänschen" erinnerte noch einmal der "Nescher Ernst". Wie im Kurfürstlichen Schloß begrüßte "Rolf Braun" zwischen den Auftritten prominente Gäste. Sogar einen Prinzen hatten die Määnzer in dieser Session: als "Lippi vom sonnigen Gemüt" brillierte Günter Königs mit waghalsigem Federschmuck und weißem Clownsmund. Er nannte sich "der ¾-fache, also nix Halbes und nix Ganzes". "Dat Margitche" verabschiedete sich mit "Gel du hast mich gelle gern" und die "Hofsänger" Eddi Müller und Michael Kuch kamen zum Ensemble hinzu, um gemeinsam mit "Sassa" den Auftritt abzurunden. Zusammen mit dem begeisterten Publikum stellten die "Määnzer" Ex-Prinzen dann abschließend fest: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei."  

 
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